/ April 15, 2023/ Aktuelles, unterwegs

…unter diesem Motto machten sich am Dienstag nach den Osterferien 37 Schülerinnen und Schüler unserer 7. Klassen, gemeinsam mit drei Lehrerinnen und einem Lehrer, auf den Weg, um die Ewige Stadt zu erkunden und in ihre Geschichte einzutauchen. „Frisch und munter“ starteten wir um 02:45 mit dem Bus Richtung Flughafen, wo wir nach erfolgreicher Gepäcksaufgabe (ja, es ist tatsächlich passiert, dass der Koffer eines Schülers zu wenig Gewicht hatte und als Handgepäck aufgegeben werden musste!!!) unseren Flug nach Rom antraten. Dort angekommen, starteten wir direkt mit einer kleinen Stadtrundfahrt zur Basilika Sankt Paul. Untermalt wurde unser Aufenthalt von schönem Vogelgezwitscher, denn im Garten der Basilika lebt eine Kolonie von grünen Papageien. Von dort aus ging es weiter nach Trastevere. Der charmante Charakter des Viertels mit seinem Labyrinth aus engen, kurvigen Straßen entstand im Mittelalter und bietet ein vielfältiges Angebot an idyllischen Plätzchen, weshalb auch wir beschlossen, unsere Mittagspause dort zu verbringen. Am späten Nachmittag wurden wir zum Hotel gebracht, wo wir unsere Zimmer bezogen.

Am nächsten Morgen machten wir uns zu Fuß auf den Weg zur Engelsburg, dem Grabmal des Kaisers Hadrian. Angeblich erschien hier im Jahr 590 ein Erzengel (es ist bis heute nicht bekannt, ob es Gabriel, Raphael oder Michael war) und beendete die große Pest. Als Erinnerung steht auf der Burg eine Bronzestatue jenes Engels. Nach einer kurzen Führung ging es weiter zu den Vatikanischen Museen. Ein weiterer Höhepunkt war selbstverständlich auch der Aufenthalt in der Sixtinischen Kapelle. Die Geschichte hinter den Szenen des Deckenfreskos von Michelangelo zog nicht nur die SchülerInnen, sondern auch uns LehrerInnen in ihren Bann.

Anschließend setzten wir unseren Weg Richtung Petersplatz fort. Der dort thronende Petersdom ist groß wie eine Arena, hoch wie eine Kathedrale und so unendlich prachtvoll, wie es wahrscheinlich nur genau hier im Zentrum Roms möglich wäre. Eine Kirche, die über zwanzigtausend Menschen fassen kann, fünfzehntausend Quadratmeter Grundfläche besitzt und knapp 1700 Jahre alt ist. Diese nicht mit Worten zu beschreibende Größe der Kirche erfüllte uns mit Ehrfurcht und Respekt vor den Baumeistern und Künstlern. Wir sahen die Pieta von Michelangelo, deren Anblick uns fesselte und auch den Sarkophag von Papst Johannes Paul II. Im prächtigen Sakralbau soll der Legende nach der Heilige Petrus begraben liegen. Dieses Gefühl, direkt davor zu stehen, war schon irgendwie seltsam. Die Sportlichsten unter uns bestiegen dann noch die Kuppel mit ihren 551 Stiegen, um die Aussichtsplattform ganz oben zu erreichen.

Für den dritten Tag unserer Reise hatten wir uns einen ausgiebigen, geführten Spaziergang durch die Innenstadt Roms vorgenommen und so trafen wir uns mit unserer äußerst kompetenten und liebenswerten Führerin Diana vor der Spanischen Treppe, von der aus es anschließend weiterging Richtung Trevi-Brunnen. Neptun und sein Gefolge erstrahlten in einem geheimnisvollen Licht. Der Legende nach kehrt derjenige wieder nach Rom zurück, der eine Münze in das Wasser wirft. Die Münzen im Brunnen werden regelmäßig herausgefischt und an karitative Einrichtungen gespendet. Angeblich kommen pro Jahr eine Viertel Million Euro zusammen.

Als Nächstes wollten wir uns natürlich auch noch das sehr gut erhaltene Pantheon aus der Zeit der Antike nicht entgehen lassen. Nach einer Schenkung im Jahr 608 befindet sich in dem Bauwerk eine Kirche mit den Grabmälern verschiedener Könige und dem berühmten Maler Raffael. Das 9 Meter große Loch der Kuppel ist die einzige Licht- und „Regenquelle“. Regenwasser, welches dadurch auf den Boden des Pantheons gelangt, wird durch eine leichte Bodenschräge in die Mitte und durch kleine Abwasseröffnungen nach draußen geleitet. Weiter ging es zum Campo de Fiori, wo wir unsere Mittagspause einlegten. Einst war hier der römische Blumenmarkt, heute kann man an den Marktständen nahezu alles kaufen. Dort probierten wir auch die berühmten Arancini –typisch italienische Reisbällchen, die man mit verschiedenen Füllungen frittiert erhält.

Auf den Spuren der römischen Vergangenheit besichtigten wir auch das Forum Romanum. Wir fanden uns in einem archäologischen Park wieder und spazierten durch ehemalige Markthallen, Tempel, Triumphbögen und allerlei weitere Gebäude. Auf dem Palatinischen Hügel gab es Ausgrabungen der kaiserlichen Residenzen zu besichtigen. Zu den beeindruckendsten Highlights gehörte für uns auf jeden Fall das Kolosseum. Dabei handelt es sich um ein Amphitheater gigantischen Ausmaßes. Rund 65.000 Zuschauer sahen einst dabei zu, wie sich hier Gladiatoren gegenseitig töteten und Löwen Menschen zerfleischten. Der Aufenthalt im Kolosseum rundete unseren Tag in der Antike wunderbar ab.

Am letzten Tag besuchten wir den Piazza del Popolo, der zu den größten Plätzen Roms gehört und Scheitelpunkt der drei Hauptverkehrsadern des historischen Zentrums von Rom ist. 1589 wurde der Obelisk, der in der Mitte des Platzes in den Himmel ragt, von Papst Sixtus V. errichtet wurde und ist somit der älteste Obelisk Roms. Dieser wurde im Namen von Pharao Sethos I. begonnen und später von seinem Sohn Ramses II. In Ägypten fertig- und aufgestellt. In Rom befindet er sich seit 2030 Jahren (inschriftlich belegt), also länger, als er am ursprünglichen Ort stand. Kaiser Augustus ließ ihn im Jahre 10 v. Chr. dorthin transportieren. Über Jahrhunderte zierte er die Mitteltrennung des Circus Maximus.

Unser Aufenthalt wurde durch einen gemeinsamen Besuch der Kirche Santa Maria Maggiore abgerundet. Jene ist eine der vier Papstbasiliken Roms und begeistert die Besucher mit ihrer reichen Ausstattung. Der Nachmittag stand unseren Schülerinnen und Schülern zur freien Verfügung, um noch das eine oder andere Präsent für zuhause zu ergattern.

Frühmorgens traten wir unsere Heimreise an und trafen pünktlich um 13.15 Uhr in Zwettl ein.

Der Besuch in Italiens Metropole, der Ewigen Stadt, war ein unvergessliches Erlebnis und wird uns allen wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

Grazie Roma!

Mag. Isabella Zwölfer