Im Rahmen der TruSD (Trust in Science and Democracy) Strategie des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung haben sich österreichweit rund 300 Wissenschaftler:innen dazu bereit erklärt, unentgeltlich Schulen zu besuchen und von ihrem Forschungsschwerpunkt und ihrem beruflichen Werdegang zu berichten. Dieses Angebot haben wir gerne genützt und durften am 25.5.2023 den Historiker Tim Corbett, PhD an unserer Schule begrüßen. Abgesehen von seiner fachlichen Expertise – Hr. Corbett beschäftigt sich in seinem aktuellen Forschungsprojekt mit Lebensgeschichten von österreichischen Juden und Jüdinnen, die während des Nationalsozialismus in die USA geflüchtet sind – ist er ein Native Speaker und hat sich daher bereiterklärt die gesamte Veranstaltung auf Englisch zu halten. Hr. Corbett hat uns einen spannenden Einblick in seine Arbeit gewährt. Zuerst haben alle Schüler:innen der 7. Klassen in einem Vortrag basierend auf kurzen Audiomitschnitten von geflüchteten Österreicher:innen einen Eindruck vom Ausmaß der Geschehnisse bekommen. Darüber hinaus fand am Nachmittag ein Workshop mit 22 SchülerInnen statt, in dem in Kleingruppen Ausschnitte aus Memoiren von Betroffenen bearbeitet wurden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür an Tim, der sich in seiner Freizeit auf den Weg macht um Schüler:innen dieses wichtige Thema näher zu bringen.
Denn Gewalt am Schulhof, die Atlantiküberquerung, Schwierigkeiten richtig anzukommen und die Beziehung mit dem Herkunftsland, aus dem man vertrieben wurde, all dies hat in Zeiten, wo Millionen von Menschen weltweit auf der Flucht sind, wohl traurige Relevanz. Hoffentlich können unsere Schüler:innen Multiplikatoren werden und so Botschaften wie die vom 1915 in Wien geborenen Juden Kurt Schön in die Welt tragen:
„Be tolerant. We all come from the same source. We are so-called human beings, and I think we should treat each other as human beings. That goes not only religion-wise, but race-wise and whatever differences there are. I think we should overcome it and become a real human race.”
Mag. Theresa Hochhold