/ Februar 1, 2022/ Aktuelles

Prof. Mag. Dr. Bernhard Hölzl in Pension

Es gibt wohl nur wenige Zwettler Lehrer wie Kollege Bernhard Hölzl, die so eng mit dem Zwettler Gymnasium verbunden sind. Mehr als 45 Jahre seines Lebens betrat er als Schüler, später auch als Professor das Schulgebäude an der Gerungserstraße: Er absolvierte die Unter- und die Oberstufe, legte 1978 die Reifeprüfung ab und kehrte als Junglehrer für Deutsch bzw. Psychologie, Philosophie und Pädagogik im September 1983 an die Schule zurück. Da er damals der einzig geprüfte Philosophielehrer an unserem Gymnasium war, erfolgte sehr rasch seine Pragmatisierung. Viele seiner Aktivitäten passierten im Hintergrund, sich ins Rampen-licht zu stellen, war seine Sache nicht. Neben seinen Fächern unterrichtete er auch die Einführung in die Praxis des wissenschaftlichen Arbeitens, war jahrelang Lektor für Philosophie an der Universität Wien. Auch für den Gegenstand Ethik war er ausgebildet. Als Mitautor veröffentlichte er für das Unterrichtsfach Psychologie und Philosophie ein Schulbuch, das natürlich auch an unserer Schule verwendet wurde. Schon Mitte der 80er Jahre engagierte er sich für die Friedenserziehung, war selbst Referent bei Fortbildungsveranstaltungen und besuchte zu diesem Thema auch Auslandskongresse. In der Schule war er viele Jahre lang Betreuungslehrer und Klassenvorstand. Er rief auch die Philosophieolympiade ins Leben, bei der er sich als Juror betätigte und zu der er viele seiner Schüler zum Schreiben philosophischer Essays motivierte. Zudem betreute er lange Zeit in vielen philosophischen Kursen die Sommerakademie für hochbegabte Schüler am Semmering und später in Drosendorf, wofür er Dank und Anerkennung der Bildungsdirektion ausgesprochen bekam. Damit repräsentierte er unser Zwettler Gymnasium weit über die Bezirksgrenzen hinaus. Dafür opferte er viele Wochen seiner Freizeit und auch viele Tage der Sommerferien. Wie sehr ihm die Philosophie am Herzen liegt, zeigt die Veröffentlichung von philosophischen Gedichten und Abhandlungen in den 90er Jahren. Aber dem noch nicht genug, leitete er an der Schule die Fachgruppen in Philosophie und Deutsch und organisierte die schulinternen Redewettbewerbe.

Lieber Bernhard!

Mit der oft überbordenden Bürokratie in der Schule konntest du dich eigentlich nie wirklich anfreunden, was ja nicht verwunderlich ist, und du hast auch deine Ernennung zum Oberstudienrat aus diesem Grund ausgeschlagen. Mit 1. Februar 2022 hast du nun deine schulische Tätigkeit beendet. Jetzt wirst du dich sicher verstärkt deiner Familie und der Betreuung deiner Enkelkinder widmen. Wir, die Schulgemeinschaft des Zwettler Gymnasiums, danken dir für die vielen Aktivitäten, die du in unserer Schule gesetzt hast, und wünschen dir alles erdenklich Gute für deinen wohlverdienten Ruhestand.

Dir. HR Mag. Wolfgang Steinbauer