/ Oktober 3, 2019/ Aktuelles, Sport, unterwegs

Man nehme Adrenalin, Glückshormone und Gänsehaut und werfe sie zusammen in einen Topf, dann ergibt das einen Cocktail, der den 18 SchülerInnen unserer Sportklasse 6brs (Leoni Tüchler nahm aufgrund einer Verletzung an den parallel stattfindenden Kulturtagen teil) auf der Sommersportwoche 2019 im Bundessportzentrum Obertraun äußerst geschmeckt hat.

Aufgrund der zeitigen Abfahrt (6.00 Uhr) am Montag, 30.09.2019, mit 13 eigenen Mountainbikes im Gepäck, war es schon mit sieben weiteren Leihbikes  in der ersten Vormittagseinheit möglich, die fahrradtechnischen Voraussetzungen für die hauseigene Pumptrack in der Bikearena Obertraun zu schaffen. Es ging dabei darum, ohne zu pedalieren, nur durch sogenanntes „Pumpen“, den Geländekurs zu bewältigen.

Im Anschluss an das üppige Mittagsbüffet folgten Felsklettern und Klettersteig in verschiedenen Schwierigkeitsstufen inklusive Flying Fox am Übungsgelände „Findling“ direkt hinter dem Quartier. Zwei äußerst kompetente Guides des externen Anbieters Outdoor Leadership instruierten unsere Sportklässler, wie man im Top Rope richtig sichert und klettert bzw. die Klettersteigausrüstung fachgerecht anwendet. Die ersten Erfolgserlebnisse mit Adrenalingarantie stellten sich bereits an diesem Nachmittag ein, und man konnte schon einige Freudenschreie hören.

Abgerundet wurde dieser Tag mit einer kleinen Biketour zur Koppensteinlacke, ein Naturjuwel unweit des Heimes. Bei der Hinfahrt gab es wieder ein technisches Schmankerl im Mountainbiken zu erlernen: das richtige Durchqueren einer Bachfurt. Da blieb kein Auge (und beinahe kein Schuh) trocken.

Der nächste Tag kann nicht nur wegen des strahlenden Wetters als einer der Höhepunkte bezeichnet werden. Nach einer kurzen Busfahrt zum Natural Ropes Course in der Zwerchwand/Bad Goisern, eröffnete sich uns dort ein unglaubliches Seilübungsgelände. Unsere zwei Guides vom Vortag führten uns dort über Leitern, Einfachseile, Klettersteige, Seilbahnen und Abseilstationen an unsere Grenzen. Aus allen Ecken und Enden des Felsens konnte man unsere Schüler jubeln, staunen und ihresgleichen lauthals anfeuern hören. Wenn es hingegen gespenstisch ruhig wurde, dann hieß das, dass höchste Konzentration und Balancegefühl gefordert war, um einen Sturz ins Klettersteigset zu vermeiden.

Am Nachmittag galt es das neu erworbene Können in zwei verschiedenen Klettersteigen am Predigtstuhl anzuwenden. Auf den Klettersteig  „Mein Land dein Land“  folgte der „Outdoor Leadership“ Klettersteig, an dessen Ende wir mit einem Gipfelerlebnis mit prächtigem Ausblick in die Bergwelt belohnt wurden.

Und wer glaubt, das wäre schon alles gewesen, der hat nicht mit den unendlich motivierten Sportklässlern gerechnet. Eben im Bundessportzentrum angekommen, hieß es „ran an die Schläger“, und es wurde Tennis gespielt, bis der Hunger schließlich auch noch die letzten Bewegungshungrigen ans Abendbüffet trieb. Zum Betthupferl gab´s für die einen noch ein Kickerl und die anderen eine kleine Volleyballeinheit in der Dreifachhalle.

Aufgrund eines Regentages startete der Mittwoch anstatt  mit Freeriden und Downhillen (Mountainbike) mit einer Indoor-Klettereinheit in der zum Heim gehörigen Kletterhalle sowie mit einem Fußball- und allgemeinen Ballkoordinationstraining. Der Rest des Tages stand ganz im Zeichen der „Obertraun Sportstrophy“, einem Geschicklichkeitsbewerb, der den Schülergruppen einiges an Fingerspitzengefühl, Kreativität und Taktik abverlangte. Zum Ausklang wurde noch Faustball gespielt, bevor die verdienten Sieger abends im Sportcafé gekürt wurden.

Viel zu schnell war der letzte Tag angebrochen, an dem es schon um 8.15 hieß: Abfahrt zum Raften nach Palfau. Mit dicken Neoprenanzügen ausgestattet, befuhren unsere  der geringen Temperatur des Wassers trotzenden SchülerInnen mit drei Booten mit ihren Guides die Salza für zwei Stunden. Beinahe alle stellten sich der Mutprobe und sprangen von einem 5m hohen Steg in die Fluten. Hut ab! Nach einer heißen Dusche im Rafting Camp Palfau mussten unsere 18 Sportler nun endgültig die Heimreise antreten. Müde, aber um viele neue, aufregende und wertvolle Erfahrungen reicher wurden sie schließlich in Zwettl von ihren Eltern wieder in Empfang genommen. Und wenn sie nicht geweckt wurden, dann schlafen sie noch heute…J

Mag. Cornelia Rudig