/ September 6, 2019/ Absolventen, Aktuelles, Sport

2019 – der erste Freitag im neuen Schuljahr.

Kann es wirklich sein, dass es bereits 30 Jahre her ist, dass unser Englischprofessor Wolfgang Steinhauser uns als frischgebackene Maturanten zum Abschluss zu einem gemeinsamen Lauf einlud? Ein tolles Angebot, eine „einmalige“ Gelegenheit – warum nicht. Dabei sein ist alles.  An mehr hat damals wohl kaum jemand gedacht.

30 Jahre später wissen wir: So kann man sich irren. Der „Steinhauserlauf“ oder „Maturantenlauf“ und später – dem steigenden Durchschnittsalter angepasst „Absolventenlauf“ – wurde zu einem alljährlichen Fixpunkt im Jahreskreis. So selbstverständlich und stabil wie sonst nur Weihnachten und Silvester, aber natürlich kein Vergleich zu so lächerlich wankelmütigen Festen wie etwa Ostern.

Da braucht es längst keine Ausschreibung mehr. Der Termin ist fix. Es geht ins „Zwettltal“ zum Laufevent des Jahres. Zwei Mal am Stück laufen wir gemeinsam von der Fürstbrücke bis zum „Wirtshaus im Demutsgraben“ und wieder retour. Dass ich gleich bei der Ankunft 2019 den ersten Faux Pas begangen habe, als ich vom „Kamp“ sprach, ist da nicht weiter wichtig. Der Ort des „Steinhauserlaufs“ ist ja ohnehin in Stein gemeißelt. Da können „alternative“ geographische Bezeichnungen längst keine Verwirrung mehr stiften. Nach 40, 50 oder gar 60 Mal den gleichen Berg hinauf sind die „Fakten“ klar. Jeder Meter ist unabänderlicher Kult.

Die 60 Mal hat übrigens nur einer geschafft, nämlich unser unvergleichlicher und vor allem unvergleichlich verlässlicher Wolfgang Steinhauser. Manches verändert sich eben nie. Was sich bei unsereinem, der nicht so verlässlich ist, dann doch öfter mal verändert, sind Trainingsvolumen und Kondition. Wobei das in meinem Fall heißt: Die Bandbreite reicht von wenig über sehr wenig bis gar kein Training. Heuer hieß es bei mir nach 30 Jahren „Back to the roots“: Soll heißen, so wie beim ersten Lauf unmittelbar nach der Matura gar kein Lauftraining. Bei jedem anderen Lauf wäre das ein Grund, die Teilnahme abzusagen. Nicht so bei diesem: Dabei sein ist immer noch alles. Spätestens am Start steigt das Adrenalin. Und wenn man ganz großes Glück hat wie ich heuer, macht einem sogar der Direktor, Mag. Wolfgang Steinbauer, höchstpersönlich die Pace. Ansporn vom Feinsten also! Auch die Topathleten laufen bei diesem Rennen nicht davon, selbst die Schnellsten wie Christian Kitzler und Hermann Holzmann kommen einem dank zweimaliger Wende immer wieder entgegen und schenken zusätzliche Motivation.

Gemeinsam geht’s dann alljährlich zum gemütlichen Ausklang im Gasthaus Schrammel, um die Energiespeicher wieder aufzuladen. Dabei werden Neuigkeiten oder auch ganz alte Geschichten ausgetauscht. Aufrichtiger Dank gilt in diesem Jahr einmal mehr Charlie Bruckner, der sich in den letzten Jahren erfolgreich um die Organisation des Laufs gekümmert hat, Karina Lugauer für die Zeitnehmung und den langjährigen Unterstützern „Wolfgang und Wolfgang“. Und dann gleich noch einmal im Voraus „Herzlichen Dank“ an Wolfgang Steinhauser für die nächsten 30 Jahre in neuer, alter Frische!

Richard Seyfried