/ Mai 11, 2018/ Aktuelles, unterwegs

Am Dienstag nach Ostern traten wir mit unseren Lehrern Mag. Heide Farthofer, Mag. Jochen Pulker und Mag. Friedrich Haslinger gespannt die neunstündige Busfahrt nach Berlin an. Nachdem wir am späten Nachmittag im Hotel angekommen waren, machten wir uns auf den Weg, die Gegend rund um den Berliner Kurfürstendamm, mit unserem Reiseführer Frank Werdermann zu erkunden, um einen ersten Eindruck von der Stadt gewinnen zu können.

Der zweite Tag war der nationalsozialistischen Terrorherrschaft gewidmet. Wir fuhren zum ehemaligen Zwangsarbeiterlager Schöneweide. Dort bekamen wir in einer sehr interessanten Führung und Ausstellung vermittelt, was es bedeutete in einem Zwangsarbeiterlager zu sein, unter welchen Entbehrungen die Menschen dort litten. Danach machten wir uns auf in die Spandauer Vorstadt, wo wir nach einer Mittagspause rund um die Hackeschen Höfe die Blindenwerkstatt Otto Weidts besuchten. Dort wurden während des Zweiten Weltkriegs Verfolgte, vor allem jüdische Menschen, vor den Nationalsozialisten versteckt, und somit ihr Leben gerettet. Im Anschluss fuhren wir in die österreichische Botschaft, wo wir vom stellvertretenden Botschafter in Empfang genommen wurden und einen Einblick in die Arbeit der Botschaft bekamen.

Am Donnerstag erfuhren wir mehr über die Teilung Deutschlands in den Nachkriegsjahren sowie über die ehemalige DDR. Am Vormittag besuchten wir die Gedenkstätte Bernauer Straße, an der ein Teilstück der Berliner Mauer immer noch erhalten ist. Wir erhielten an diesem Ort einen authentischen Eindruck von den chaotischen Tagen nach der Entscheidung für die räumliche Teilung Berlins und den Mauerbau, von den vielen Sicherheitsvorkehrungen, die eine Flucht sehr erschwerten, von der Fassungslosigkeit vieler Menschen. Danach fuhren wir ins ehemalige STASI-Gefängnis Hohenschönhausen, in dem wir von Zeitzeugen einen erschreckenden Bericht über die grauenvollen Umstände, die an diesem Ort herrschten, bekamen. Kritiker des DDR-Regimes wurden hier gnadenlos gepeinigt, um ihren Widerstand zu brechen. Abschließend besichtigten wir das Museum „Tränenpalast“, eine ehemalige Ausreisehalle von der DDR nach Westen am Bahnhof Friedrichstraße. Dort war es unter strengen Bedingungen erlaubt die Grenze zwischen Ost und West zu passieren.

Am folgenden Tag widmeten wir uns einem etwas „leichteren“ Thema: den Schlössern und Gartenanlagen von Potsdam. In der Anlage des Schlosses Sansouci erfuhren wir einiges von der Zeit Friedrichs von Preußen, der barocken Baukunst und dem Aufbau und der Bedeutung der barocken Gartenanlagen. Danach besuchten wir die Altstadt und fuhren zum „Neuen Garten“, wo wir das Marmorpalais und das Schloss Cecilienhof besichtigten.

Am letzten Tag besuchten wir noch das Holocaust-Denkmal nahe dem Regierungsviertel. Der Halt am Brandenburger Tor war auch bei dieser Berlinreise natürlich Pflicht! Unsere geschichtliche Reise durch die Stadt endete schließlich mit einem Besuch im deutschen Bundestag in der Gegenwart. Dort lauschten wir einem spannenden Vortrag über die Geschichte und die wichtige politische Rolle des Parlamentsgebäudes. Schließlich erklommen wir noch in die imposante Glaskuppel, wo strahlender Sonnenschein einen fantastischen letzten Blick auf die Stadt Berlin ermöglichte.

Hendrik Van Dijk, 6A