Als die 1b des Gymnasiums Zwettl erfahren hatte, dass bei der Deutschschularbeit ein Brief geschrieben werden soll, äußerten sie folgende großartige Idee: „Wir könnten doch einen Brief an Senioren schreiben!“ Und das war der Beginn einer hoffentlich lange andauernden Brieffreundschaft zwischen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Zwettl und den Bewohnerinnen und Bewohnern des Seniorenzentrums St. Martin. Beim Verfassen der Briefe haben sich die Schülerinnen und Schüler viel Mühe gegeben und haben darin von ihrem Schulalltag und ihren Hobbys erzählt und auch Fragen an den Empfänger oder die Empfängerin gestellt. Die Briefe wurden von Lisa Hahn (1a), Felice Berger (1b) und Liana Strabler (1c) überbracht. Die Vertreterinnen der ersten Klassen schildern im Folgenden ihre Erlebnisse:
Als Vertreterin der 1a fand ich den Besuch wirklich sehr spannend, es war ein kleiner Einblick in den Tag der Leute. Es war sehr aufregend, aber vor allem warm, weil sehr viel eingeheizt worden war. Als unser Deutschprofessor gefragt hat, wer mitkommen möchte, war mir sofort klar: „Ich möchte mitkommen!“. Wir in der 1a finden dieses Projekt nämlich super aufregend und spannend. Wir hoffen auch, dass man auch außerhalb des Deutschunterrichtes weiterhin Briefe verfassen kann, damit sich dann die Bewohnerinnen und Bewohner hoffentlich darüber freuen. Mir persönlich hat es sehr viel Spaß gemacht, den Brief zu verfassen. Außerdem finden wir, wie schon erwähnt, dieses Projekt wirklich sehr sehr cool. (Lisa Hahn, 1a)
Ich fand die Briefübergabe toll und ich habe mich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass ich mit ins Seniorenzentrum St. Martin durfte. Ich finde dieses Projekt großartig, da wir in Deutsch einerseits das Schreiben von Briefen üben konnten und gleichzeitig haben sich die Personen des Seniorenzentrums sehr gefreut. (Felice Berger, 1b)
Ich fand es sehr toll, dass die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums St. Martin sich sehr gefreut haben über die Briefe und dass wir kommen durften. Ich habe mich auch mit ein paar Bewohnern unterhalten und ich fand es sehr spannend. Die Idee, dass die 1. Klassen des Gymnasiums Zwettl Briefe schreiben und die dann übergeben wurden, freute mich sehr. Als wir ausgelost haben, wer mitkommen darf und mein Name gezogen wurde, war ich sehr glücklich. Es war sehr schön, dass ich diese Erfahrung machen durfte und hoffe, dass solche Projekte öfter gemacht werden, weil es Spaß gemacht hat, die Briefe zu schreiben, aber gleichzeitig hat man auch etwas gelernt. Insgesamt war alles sehr schön und kreativ. Hoffentlich bekommen auch alle eine Antwort. Ich hoffe auch, dass es die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums St. Martin sehr gefreut hat, dass sie uns einmal treffen konnten. (Liana Strabler, 1c)
Die drei Schülerinnen und ihre Begleitlehrerin Kathrin Fichtinger wurden sogar spontan zur Geburtstagsfeier der im März geborenen Bewohnerinnen und Bewohner eingeladen, die am 25. März stattfand – und durften dort ein Stück Torte genießen. Die ersten Klassen freuten sich bereits damals auf die Antwortbriefe und blickten dem weiteren Verlauf des Projekts gespannt entgegen. Geplant war zudem ein Gegenbesuch der Seniorinnen und Senioren an unserer Schule im Juni. Schließlich kam kurz vor Schulschluss die lang ersehnte Nachricht, die Antwortbriefe sind fertig! Die Freude war bereits im Vorhinein groß und bei strahlendem Sonnenschein wurden die Briefe feierlich beim Hundertwasserbrunnen überreicht.
Einige unserer Schülerinnen und Schüler kamen mit den Seniorinnen, die bei der Briefübergabe dabei waren, ins Gespräch und es stellte sich sogar heraus, dass die Oma einer Schülerin eine Bewohnerin des Seniorenzentrums gut kennt. Umso größer war die Freude, als sie die Enkelin ihrer Bekannten kennenlernen durfte und diese sogar zufällig ihren Brief beantwortet hatte!
Die Eindrücke unserer Schülerinnen der ersten Klassen bringen sehr schön zum Ausdruck, wie wertvoll und schön das Briefeschreiben für alle Beteiligten war:
Bevor ich den Brief geöffnet habe, war ich sehr aufgeregt. Beim Lesen habe ich mich dann schließlich riesig gefreut, dass meine Brieffreundin so viel über sich erzählt hat und meinte, dass ich tolle Eigenschaften habe. Dieses Projekt war eine großartige Idee! (Carola Fach, 1a)
Ich war schon lange gespannt und habe mich dann sehr darüber gefreut, als wir die Briefe aus dem Seniorenheim erhalten haben. Schön fand ich es, dass meine Brieffreundin Leopoldine den Brief sogar selbst geschrieben hat. Ich werde ihr auch wieder antworten! Die Idee, Briefe auszutauschen, fand ich toll und ich freue mich schon auf die nächste Rückmeldung. (Luisa Stift, 1a)
Ich habe mich sehr über den Brief gefreut und war auch schon ziemlich gespannt, was darin stehen wird. Erstaunt war ich darüber, dass die Dame (Leopoldine heißt sie) schon 90 Jahre alt ist und mir aber trotzdem einen sehr netten, ausführlichen und liebevollen Brief geschrieben hat. (Mia Trappl, 1a)
Also ich bin sehr gerührt, weil das Lieblingstier meiner Brieffreundin eine Katze ist! Das sind auch meine Lieblingstiere. Ich finde es süß, dass sie mir viel Spaß in der Schule wünscht. (Cassandra Zijl, 1a)
Ich habe gemerkt, dass sich ältere Leute immer freuen, Kinder zu sehen. Außerdem hat mir gefallen, dass sich die Senioren bei unseren Briefen sehr bemüht haben und sie manchmal sogar selber geschrieben haben. Ich freue mich aufs nächste Mal! (Lara Baireder, 1b)
Ich mochte das Projekt sehr. Man konnte mehr über ältere Zeiten erfahren, wie die schnörkelige Schrift und man kann sich das Leben früher besser vorstellen. Ich fand es sehr interessant, dass mein Briefpartner Fernfahrer war und ganz Europa bereist hat. Besonders Italien. Mein Briefpartner hat den Brief schön mit Stickern gestaltet und sehr lieb formuliert. Ich würde dieses Projekt gerne wieder mal machen. (Seline Haselberger, 1b)
Ich habe noch nie einer fremden älteren Person geschrieben und am Anfang meines Briefes wusste ich nicht so genau, was ich schreiben sollte. Doch dann ist mir etwas eingefallen. Und noch etwas, und noch etwas. Als ich fertig war, war ich richtig glücklich und ich glaube, dass es meiner Seniorin auch gefallen hat. (Esther Miedler, 1b)
Wir waren tief berührt von den schönen Briefen, die wir erhalten haben. Die Worte unserer neuen BrieffreundInnen waren sehr offen und bewegend – sie haben uns viel von ihrem Leben erzählt und dabei auch schwierige Erfahrungen nicht ausgespart. Viele von ihnen können ihre Hobbys, denen sie eigentlich gerne nachgehen würden, aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr ausüben. Es wurde uns deutlich, dass das Leben nicht immer einfach ist und sich von einem Moment auf den anderen verändern kann. Umso mehr haben wir uns über die herzlichen Rückmeldungen gefreut – jede einzelne hat uns große Freude bereitet. Vielen Dank dafür! (Klasse 1c)
Die ersten Klassen und deren Deutschlehrerteam: Mag. Kathrin Fichtinger, Mag. Marlene Kramreiter, Mag. Daniel Mistelbauer