/ Juli 1, 2025/ Aktuelles, Sprachen

… und er schloss sich für heuer mit unserer letzten Vorstellung in der Wiener Volksoper bei „Le nozze di Figaro“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Diese Oper stellte zu Lebzeiten des einzigartigen Künstlers eine Provokation dar, und sie tut es in neuem Gewand auch heute noch. Für viele von uns war diese durchaus bunte Vorstellung eine neuartige Erfahrung.
Daneben dürfen wir auf unglaublich bereichernde und spannende Inszenierungen zurückblicken:
Mit großer Vorfreude starteten wir in die Theatersaison, um Thomas Manns „Der Zauberberg“ im Burgtheater zu erleben – ein durchaus anspruchsvoller Beginn! Das Werk, das in einem Sanatorium in den Schweizer Alpen spielt, greift zentrale Themen wie Leben, Tod, Zeit und Krankheit auf. Besonders für junge Theaterbesucher regten diese Fragen zum Nachdenken an: Wie nutzt man seine Zeit sinnvoll? Wie geht man mit der Vergänglichkeit des Lebens um? Wie finde ich zu einer politischen Einstellung? Die Inszenierung bot nicht nur intellektuelle Anreize, sondern sprach aufgrund der beeindruckenden schauspielerischen Leistungen auch emotional an. Auf der Heimfahrt wurde noch angeregt über die philosophischen Themen und die starke Wirkung der Aufführung diskutiert – ein gelungener Auftakt, der Lust auf mehr macht!
“Peer Gynt”, auch der nordische Faust, dieses großartige und zur Reflexion des eigenen Seins anregende Stück durften die Theater-der-Jugend-Teilnehmer:innen Ende November im Akademietheater in Wien erleben. Einige Schüler:innen wollten anschließend sogar tiefer in das Werk eintauchen und haben es zu ihrer nächsten Klassenlektüre auserkoren. Die fulminante schauspielerische Leistung von Mavie Hörbiger, die den Protagonisten Peer Gynt verkörperte, sowie eine fesselnde Interpretation ließen uns auch während der Heimfahrt nicht los. Diese Inszenierung wird vielen von uns lange in Erinnerung bleiben. Die „Morgenstimmung“, ein bekanntes Werk aus der Peer-Gynt-Suite von Edvard Grieg, war natürlich auch im Theaterstück zu hören. Unsere Morgenstimmung war am folgenden Tag zwar von Müdigkeit geprägt, aber wie so oft: Das war es wert!
Ein Hauch von Geheimnis und Leidenschaft lag in der Luft, als wir Ende Jänner die Wiener Neuinszenierung von Das Phantom der Oper besuchten. Andrew Lloyd Webbers Meisterwerk erzählt die tragische Geschichte des maskierten Phantoms, das in den Katakomben der Pariser Oper lebt und sich unsterblich in die talentierte Chorsängerin Christine verliebt. Besessen von ihrer Stimme, will es sie um jeden Preis zum Star machen – selbst wenn es dafür tödliche Grenzen überschreiten muss. Das bewegliche Bühnenbild mit Elementen der 80er-Jahre-Inszenierung, kombiniert mit spektakulären Pyro-Effekten, sorgte für unvergessliche Gänsehautmomente. Ein musikalisches Erlebnis voller Dramatik, Leidenschaft und zeitloser Magie!
Das Marianum – ein elitäres Wiener Gymnasium und ein herausfordernder Klassenlehrer, der Schüler Till Kokorda, Protagonist von “Echtzeitalter” hat mit einigen Herausforderungen, wie etwa der Lektüre so mancher „Klassiker“ zu kämpfen. Seine große Leidenschaft sind Computerspiele, vor allem das Echtzeit-Strategiespiel „Age of Empires 2“. Was viele nicht wissen: Till ist bereits mit 15 Jahren eine Online-Berühmtheit. Das Theaterstück basiert auf dem gleichnamigen Roman von Tonio Schachinger, welcher im Jahr 2023 mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.
Ein absolutes Highlight war „Mythos: Ragnarök“ im Renaissancetheater. Kimberly Schulmeister (8a), die sich auch im Zuge ihrer Abschließenden Arbeit mit nordischer Mythologie beschäftigte, beschreibt ihre Eindrücke: „Ich fand es interessant zu sehen, dass Theater eben nicht nur aus Schauspiel selbst bestehen kann, sondern auch andere Kunstrichtungen wie den Kampfsport mit einbeziehen kann. Ich bin generell ein großer Fan der nordischen Mythologie und möchte behaupten, dass ich mich in dem Thema auch gut auskenne. Ich finde die Umsetzung war extrem gelungen, da sie zwar einige Änderungen in den Sagen und Legenden hatte, großteils aber nahe bei den Originalsagen geblieben ist. Auch werden die Wikinger und ihre Mythologie oft als sehr kriegerisch empfunden, ich finde das Wrestling hat diesen Aspekt nochmals sehr gut unterstützt. Dass das Stück auf Englisch vorgetragen wurde, fand ich absolut nicht störend, da es zum einen eine deutsche Übersetzung eingeblendet gab und zum anderen, da es ziemlich einfaches Vokabular war. Auch ein großes Highlight des heutigen Abends war für mich die Möglichkeit, mit den Schauspielern noch Fotos machen zu können.“
Und im kommenden Jahr heißt es dann hoffentlich wieder: Theater, Theater, der Vorhang geht auf…
Mag. Kathrin Fichtinger, Mag. Daniel Mistelbauer