/ März 28, 2025/ Aktuelles, Science

Unsere Berlinreise war ein unvergessliches Erlebnis voller Geschichte, Kultur und Großstadtflair. Schon am Anreisetag tauchten die Schüler:innen in das pulsierende Leben der Hauptstadt ein. Ein Orientierungsrundgang rund um den Potsdamer Platz bot erste Eindrücke von der beeindruckenden Architektur und dem geschäftigen Treiben. Der Potsdamer Platz, einst ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt und Ort der ersten Verkehrsampel Europas, ist heute ein Symbol für die Wiedervereinigung und Modernisierung Berlins.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der Highlights von Ost- und Westberlin. Besonders beeindruckend waren der Pariser Platz und das eindrucksvolle Brandenburger Tor, wo die Schüler:innen die Geschichte und Bedeutung dieses Wahrzeichens hautnah erleben konnten. Das Brandenburger Tor, einst ein Stadttor, wurde während der Teilung Berlins zum Symbol der Freiheit und Wiedervereinigung. Eine interessante Anekdote ist, dass Napoleon Bonaparte 1806 durch das Brandenburger Tor marschierte und die Quadriga, die das Tor krönt, nach Paris brachte. Ein weiterer Höhepunkt war das Holocaust-Mahnmal, das mit seinen eindrucksvollen Stelen zum Nachdenken und Gedenken anregte. Das Mahnmal besteht aus 2711 Betonstelen und soll an die ermordeten Juden Europas erinnern.

Am dritten Tag lag der Fokus auf der Teilung Berlins. Die Gedenkstätte „Berliner Mauer“ in der Bernauer Straße machte die Schicksale der Menschen, die unter den Folgen des Mauerbaus litten, spürbar. Die Berliner Mauer, die von 1961 bis 1989 Berlin teilte, war ein Symbol des Kalten Krieges. Eine tragische Anekdote ist die Geschichte von Peter Fechter, der 1962 bei einem Fluchtversuch erschossen wurde und stundenlang im Todesstreifen lag. Der Besuch des sogenannten Tränenpalastes und des ehemaligen Stasigefängnisses Berlin-Hohenschönhausen vertiefte das Verständnis für die dunklen Kapitel der deutschen Geschichte. Der Tränenpalast, eine Ausreisehalle am Bahnhof Friedrichstraße, war ein Ort des Abschieds und der Tränen für viele DDR-Bürger. Im Stasigefängnis Hohenschönhausen wurden politische Gefangene unter unmenschlichen Bedingungen inhaftiert und verhört.

Der vierte Tag führte die Schüler:innen in die Zeit des Nationalsozialismus. Durch die Gedenkstätte Deutscher Widerstand erhielten sie Einblicke in die mutigen Taten der Widerstandskämpfer, beispielsweise Claus Schenk Graf von Stauffenberg. Aber auch das Schicksal mutiger jugendlicher Widerstandskämpfer wurde dabei nähergebracht. Ein besonders bewegender Abschluss war der Besuch der Blindenwerkstatt von Otto Weidt, die die Geschichte eines Mannes erzählte, der während des Zweiten Weltkriegs jüdische Mitarbeiter vor der Verfolgung rettete. Otto Weidt konnte durch Bestechung von Gestapo-Beamten seine Arbeiter eine Zeit lang vor der Deportation schützen.

Abgerundet wurde die Reise mit einem Besuch der österreichischen Botschaft, wo die Schüler:innen einen Einblick in die diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Deutschland sowie die Tätigkeiten von Diplomaten erhielten. Neben dem geplanten Programm hatten die Schüler:innen auch die Gelegenheit, das Großstadtleben auf eigene Faust zu erkunden und die vielfältigen Facetten einer Großstadt wie Berlin zu entdecken.

Diese Reise war nicht nur eine lehrreiche Erfahrung, sondern auch eine Gelegenheit, die Geschichte und Kultur der deutschen Bundeshauptstadt hautnah zu erleben und unvergessliche Erinnerungen zu sammeln.

Mag. Daniel Mistelbauer