Zum vierten Mal insgesamt und zum dritten Mal in den vergangenen vier Jahren qualifizierte sich das Unterstufenteam des Zwettler Gymnasiums für die Sparkasse Schülerinnenliga Volleyball Bundesmeisterschaften.
Bei der bereits 46. Auflage des prestigeträchtigen Turniers vom 7.-11. April in Güssing lautete die Devise aufgrund der zuletzt erzielten Erfolge nicht nur „Dabei sein ist alles“, der Plan war vielmehr, eine entscheidende Rolle im Turnier zu spielen. Und das gelang mit Bravour.
Gleich im ersten Gruppenspiel ging es gegen den Titelverteidiger und Topfavoriten MS Bad Radkersburg (St). Die von Karina Lugauer und Stefan Löschenbrand betreuten Mädchen starteten hervorragend ins Spiel und waren den Steirerinnen nicht nur ebenbürtig, sondern lagen lange Zeit sogar in Führung. Erst gegen Ende des ersten Satzes setzte sich die größere Routine der Gegnerinnen durch, die in der Folge auch den zweiten Satz für sich entscheiden konnten.
Die Mädchen ließen sich durch diese Niederlage jedoch nicht entmutigen – ganz im Gegenteil. Die folgenden Gruppenspiele gegen das BG/BRG Feldkirch (V), die SMS Güssing (B) und das BRG Viktring (K) wurden jeweils klar mit 2:0 gewonnen.
Bei den bisherigen Auflagen der Schülerliga wäre man mit Gruppenplatz 2 bereits im Halbfinale gestanden, nicht so in diesem Jahr, wo in einem neuen Spielmodus zwar die Gruppensieger direkt für das Semifinale qualifiziert waren, die Gruppenzweiten und -dritten jedoch in Kreuzspielen die weiteren Plätze ausspielen mussten.
Viertelfinalgegner war somit der Dritte der Gruppe A, die SMS Seekirchen (S). Auch in diesem Spiel agierten die Mädchen souverän, erzeugten viel Druck mit dem Service und im Angriff und ließen in der Annahme und der Verteidigung wenig zu. Folge war erneut ein klarer 2:0-Sieg.
Im Halbfinale kam es zum Duell mit dem bis dahin ungeschlagenen Sieger der Gruppe A, dem pRgORG 3 Komensky aus Wien. Die Mädchen setzten die taktischen Vorgaben des Betreuerteams perfekt um, ließen die gegnerische Hauptangreiferin über weite Strecken des Matches nicht ins Spiel kommen und setzten sich abermals klar in zwei Sätzen durch.
Somit kam es im Finale zu der von vielen bereits am ersten Tag prognostizierten Neuauflage des Auftaktspiels. Für die MS Bad Radkersburg war es das dritte Finale in Folge, für das BG/BRG Zwettl das erste überhaupt. Das Spiel war leider fast eine Kopie der ersten Auflage. Nach einem fulminanten Start lag Zwettl zwischenzeitlich bis zu fünf Punkte in Führung. Den Zuschauern im bis auf den letzten Platz gefüllten Aktivpark Güssing wurde ein mitreißendes Match geboten. Vor allem die beiden Hauptangreiferinnen, Zoe Dürnitzhofer (Zwettl) und Mia Gomboc (Bad Radkersburg), punkteten immer wieder spektakulär. Gegen Ende des Satzes kamen die Steirerinnen noch einmal heran, glichen zum 19:19 aus und holten sich mit einer sehenswerten 6-Punkte-Serie den Satzgewinn.
Im zweiten Durchgang erwischte der Titelverteidiger den besseren Start und erspielte sich rasch einen kleinen Vorsprung. Das BG/BRG Zwettl zeigte jedoch Kämpferqualitäten und hielt den Rückstand lange Zeit in Grenzen. Aufgrund von Annahmeproblemen kamen die Mädchen aber kaum mehr zum Angriff. Sie verteidigten zwar unglaubliche Bälle, um Radkersburg ernsthaft zu gefährden, war das jedoch zu wenig. Nach einem 14:25 musste man den Steirerinnen zum dritten Bundesmeistertitel gratulieren. Die Tränen danach waren aber nicht der Niederlage geschuldet, sondern der Tatsache, dass es der letzte gemeinsame Auftritt der Mädchen in der Schülerliga war. Aber vielleicht sieht man die eine oder andere Spielerin ja in zwei Jahren bei den Großen wieder, wenn die nächste Auflage der Oberstufen-Bundesmeisterschaften stattfindet, bei der man sich Bronze und Silber zuletzt wohl auch höhere Ziele setzen darf.
Mag. Stefan Löschenbrand