Der langjährige Direktor HR Mag. Wolfgang Steinbauer, der fast 22 Jahre die Geschicke des Gymnasiums Zwettl leitete, wird sich das nächste halbe Jahr über sein Zeitkonto freistellen lassen und mit 1. Februar 2025 in den wohlverdienten Ruhestand übertreten.
Seine direktoriale Reise begann am 1. Dezember 2002, als er mit der provisorischen Leitung des BG/BRG Zwettl betraut wurde. Zwei Jahre später, im Jahr 2004, wurde er offiziell zum Direktor ernannt. 2015 wurde ihm der Titel Hofrat verliehen, eine Anerkennung seiner herausragenden Leistungen und seines unermüdlichen Einsatzes. Er absolvierte die Leadership Academy und war die treibende Kraft an der Schule. Dieses ungebremste Engagement war bis zum letzten Tag der Sommerschule, die er leitete und an der er auch noch selbst unterrichtete, spürbar.
Direktor Steinbauer war neben seinen vielfältigen schulischen Aufgaben an der Umsetzung von vielen schulautonomen Großprojekten federführend beteiligt: die Umsetzung der Fünf-Tage-Woche, die Einführung der täglichen Sportstunde, das Angebot einer schulautonomen Sportklasse und zuletzt die Entwicklung der individualisierten Unterstufe. Durch sein außergewöhnliches organisatorisches Geschick war er bei allen Maturabällen und Gymnasiaden ein unverzichtbarer Fixpunkt. Für den jährlich erscheinenden Jahresbericht „GymNews“ hat er unzählige Artikel geschrieben und durch seine hervorragenden Kontakte zur Wirtschaft die meisten Inserenten auch selbst angeworben und an die Schule gebunden. Die Beziehungen zu den Sponsoren der Schule und den Partnervereinen aus dem Sport lagen ihm genauso am Herzen wie die Zusammenarbeit mit der Stadtgemeinde Zwettl.
Auch in Krisenzeiten bewies er seine Führungsqualitäten: Als der Orkan Kyrill das Dach der Schule zerstörte und er mit einer Vielzahl von Journalisten konfrontiert war, meisterte er die Situation mit Bravour. Er manövrierte seine Schule durch die Coronazeit und richtete mit Ausbruch des Ukrainekrieges eine Deutschförderklasse ein, um geflüchteten Kindern weiterhin eine schulische Ausbildung zu ermöglichen. Seine soziale Kompetenz war allgegenwärtig!
Sein Engagement ging weit über die üblichen Pflichten hinaus: Den Großteil der Werbefahrten an die Volks- und Mittelschulen erledigte er persönlich. Nach Elternabenden half er, die Sessel wegzuräumen, und er unterstützte verzweifelte Eltern bei der Suche nach verlorengegangenen Hausschuhen. Er pflegte intensiven Kontakte zu den Absolvent:innen und opferte viele Wochenenden für Schulführungen.
Selbst zwei Einbrüche in die Schule konnten ihn nicht erschüttern. Dank seiner sonntäglichen Schulbesuche konnte er der Polizei in einem Fall zielführende Hinweise liefern, die noch am selben Tag zur Verhaftung des Täters in einem Schanigarten der Zwettler Innenstadt führten.
Der Teamgeist, den er als Fußballer gelernt hatte, zeichnete ihn auch während seiner Amtszeit aus. Seine umsichtige und kollegiale Art sowie seine Menschlichkeit suchen ihresgleichen. Nie behandelte er jemanden von oben herab, sondern kommunizierte stets auf Augenhöhe. Er lebte den Respekt und die Wertschätzung vor, die er von anderen erwartete.
Seine Zeit als Direktor war ein Glücksfall für alle Beteiligten. Mit seinem Abschied geht eine Ära zu Ende, die das Gymnasium Zwettl nachhaltig geprägt hat.
OStR Mag. Reinhard Böhm
Schulleiter
Auf ein persönliches Wort: Lieber Stanzi, es war mir eine Ehre, dass ich an deiner Seite die Administration führen durfte. Du bist und bleibst ein großes Vorbild und ich werde mich bemühen, das Gymnasium Zwettl in deinem Sinn weiterzuentwickeln, nämlich dass das Wohl der uns anvertrauten Kinder im Vordergrund steht. Auch wenn wir uns nie einigen konnten, ob es nun Buffet oder Bufett heißt, so danke ich dir für deine Freundschaft und das harmonische Miteinander über so lange Zeit! Ich wünsche dir für deinen nächsten Lebensabschnitt alles erdenklich Gute und freue mich auf den nächsten gemeinsamen Stammtisch!
Reinhard