/ Mai 2, 2022/ Soziales, unterwegs

Dienstag, 19. April 2022

Am Dienstag ging es für die 6. Klassen des Gymnasiums Zwettl im Zuge der Kulturtage sehr früh morgens auf zur Busfahrt nach Berlin. Die 9-stündige Anreise führte über Prag und Dresden nach Berlin. Um 16 Uhr kamen wir dann endlich am Ziel an und lernten unseren Guide Frank Werdemann kennen. Anschließend konnten wir uns anhand einer kleinen Führung durch Berlin die Füße vertreten. Dabei brachte uns unser Guide die Stadt und deren Geschichte etwas näher. Er zeigte uns das Denkmal an den Anschlag am Berliner Weihnachtsmarkt, bei dem 13 Personen ums Leben kamen und den Kurfürstendamm, auf dem sich viele angesagte Läden befinden.

Nach der anstrengenden aber sehr informativen Führung durch Charlottenburg, den Stadtteil, in dem wir wohnten, machten wir uns auf den Weg in unser Hotel “Aletto Kudamm”. Die Zimmer waren sehr freundlich und modern eingerichtet, jedoch auch sehr klein. Dank der großen Auswahl beim Frühstücksbuffet konnten wir gestärkt in den Tag starten. Das absolute Highlight des Hotels war die Dachterrasse mit toller Aussicht auf Berlin und direktem Blick auf das bekannte Hotel “Waldorf Astoria”. Nachdem wir unsere Zimmer bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg um Essen zu gehen und die Stadt auf eigen Faust zu erkunden. Um 21:30 Uhr mussten wir wieder im Hotel sein und um 22 Uhr war Nachtruhe. Den Abend ließen wir dann meistens auf der Dachterrasse mit den anderen Klassen gemeinsam ausklingen.

Mittwoch, 20. April 2022

Wir besuchten am Mittwoch zuallererst das Zwangsarbeitslager Schöneweide. Dort erhielten wir eine 1 ½-stündige Führung von einer sehr liebenswerten Dame. Sie schilderte uns verschiedene Schicksale der Betroffenen. Es war sehr interessant und bewegend, die verlassenen Räume zu begutachten. Anschlies-send stiegen wir eine Treppe hinab und betraten durch eine Tür den verwinkelten Luftschutzkeller.

Zurück in der Spandauer Vorstadt legten wir unsere Mittagspause ein, bevor wir die Blindenwerkstatt von Otto Weidt besuchten. Durch diese Einrichtung führte uns eine weitere Dame, die uns sehr detalliert und engagiert über die früheren Geschehnisse berichtete. Einigen von uns erinnerte diese Frau an die eben-falls sehr engagierte Frau Prof. Lindenhofer. Die Dame brachte uns zwei der Schicksale genauer näher.

Erschöpft ging es nach dieser Führung weiter zum Jüdischen Museum. Da es an diesem Tag bereits sehr spät war und wir von den vorherigen Aktivitäten an Informationen sehr vollgestopft waren, hatten wir nicht mehr die nötige Aufmerksamkeit, um unseren Guides zuzuhören, deshalb waren die Schilderungen teilweise sehr verwirrend. Anschließend geleitete uns unser Touristenguide Frank Werdermann durch die wunderschön stinkenden Gassen mit seinen interessanten Kommentaren zur Aussicht zu unserer Linken und Rechten zurück ins Hotel. Am Abend kamen wir um 18:30 beim Hotel an und hatten bis 21:30 Zeit, essen zu gehen und gewisse Einkäufe zu erledigen, bevor wir wieder in unserer Unterkunft sein mussten.

Donnerstag, 21. April 2022

Nach der schweren Enttäuschung, dass die Geschäfte in Berlin erst ab 10 Uhr geöffnet haben, entschlossen wir uns, länger zu schlafen, anstatt shoppen zu gehen. Um 10:30 erwartete uns Frank Werdermann beim Bus und erzählte während der Fahrt viele spannende Fakten über die Stadt. Aufgrund unserer üblichen Morgenmüdigkeit blieb von diesen Informationen nicht viel hängen. Unser erstes Ziel war der Tränenpalast, der ehemalige Grenzübergang zwischen Osten und Westen am Bahnhof Friedrichsstraße. Dort konnten wir in einem Heftchen Fragen beantworten. Danach machten wir uns auf den Weg zur Berliner Mauer. In der Bernauer Straße durften wir vieles über die damaligen Zeiten erfahren. Nach dem Mittagessen am Alexanderplatz ging die Fahrt weiter zur Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen, ein ehemaliges Stasi-Gefängnis. Dort konnten wir viel Interessantes aber auch Bedrückendes erleben. Da die Führerin selbst Gefangene war, konnte sie die Situation sehr genau wiedergeben. Wir sind uns alle einig, dass dies das spannendste Ausflugziel war. Um 19:30 Uhr erreichten wir unser Hotel. Müde von einem sehr langen Tag ging es für uns nur noch zum Abendessen und anschließend „direkt“ ins Bett.

Freitag, 22. April 2022

Am Freitag, dem 22. 4, hat unser Tag um 7:15 Uhr mit einem leckeren Frühstück begonnen. Nach einem gelungenen Styling sind wir zusammen um 8:45 Uhr, pünktlich wie immer, zu unserem Bus in der Nähe des Bahnhofzoos marschiert. Von dort aus sind wir nach Potsdam gefahren. Auf dem Weg dorthin haben einige von uns geschlafen, während unser Guide viel über die Stadt erzählt hat. Beim Cecilienhof in Potsdam angekommen, haben wir einen etwa 45-minütigen Rundgang um das Anwesen gemacht. Dort konnten wir wunderschöne Gärten mit bunten Blumen bestaunen, die sich bestens als Fotomotive eigneten. Besonders beeindruckend war hier die akribisch eingehaltene Anordnung der Blumen in den Beeten. Danach gingen wir zum Schloss Sanssouci und wurden dort durch das Parterre geführt. Das Schloss sowie der dazugehörige Park haben uns sehr fasziniert, jedoch hat sich die Führung sehr in die Länge gezogen und uns nicht recht überzeugt.

Nach der Führung sind wir mit dem Bus in die Innenstadt Potsdams gefahren, um dort unsere Mittagspause zu verbringen. Viele von uns sind zum Italiener gegangen, wo uns nicht nur Pizza und Pasta überzeugt haben, sondern auch unsere Bedienung. Vermutlich haben wir wegen unseres gelungenen Stylings und unserer sympathischen Ausstrahlung gratis Desserts dazubekommen. Anschließend sind wir durch die historische Altstadt Potsdams geschlendert, wo wir unter anderem das Potsdamer Schloss gesehen haben. Schließlich haben wir uns, aufgrund unserer Müdigkeit, schon tierisch auf das Hotel gefreut, wo wir um etwa 17:45 angekommen sind. Am Abend konnten wir den ereignisreichen Tag entspannt auf der Dachterrasse ausklingen lassen.

Samstag, 23 April 2022

Der letzte Tag unserer fünftägigen Berlinexkursion startete um 6:45 mit einem vielversprechenden Frühstück, bei dem es nicht nur Weckerl oder wie die Deutschen sagen „Brötchen“ gab, sondern auch eine enorme Auswahl an unterschiedlichsten Obst und Gemüsesorten, ebenso wie Wurst und Käse. Nachdem wir Schüler uns gesättigt hatten, mussten wir uns pünktlichst um 8:10 in der Hotellobby versammeln, wo wir unsere Zimmerkarten abgeben mussten.

Anschließend machten wir uns samt dem Lehrerteam auf zur Bushaltestelle, welche nur 5 Minuten von unserer Unterkunft entfernt lag, um unser Gepäck zu verladen. Um 8:30 war Abfahrt in Richtung Reichstagsgebäude. Dort war Startpunkt einer dreistündigen Führung mit unserem Guide Frank Werdermann, der uns die ganze Woche über begleitet hatte. Als kurze Nebeninfo, Herr Werdermann ist ein etwas älterer Mann, der den typisch deutschen Akzent besitzt und unfassbar freundlich und bemüht war. Wie oben erwähnt fing unsere Tour am Reichstagsgebäude an, welches sich am Platz der Republik Berlins befindet und ehemalig für das Parlament des Deutschen Reiches 1894 errichtet worden war.

Danach machten wir uns auf den Weg Richtung Brandenburger Tor, wo schließlich ein Gruppenfoto mit allen anderen Gruppen und Lehrern entstand. Unser nächster Stopp war das Holocaustmahnmal, was als Denkmal für die ermordeten Juden Europas steht. Der Bebelplatz, die neue Wache und der Lustgarten folgten. Anschließend ging unser Weg zur Museumsinsel, wo wir die neueröffnete U-Bahnstation mit dem blauen Sternenhimmel bewunderten. Weiter ging es mit dem Humboldt-Forum, welches ein Universalmuseum ist, das anstelle des historischen Berliner Schlosses errichtet worden war.

Bevor wir wieder zurück zum Bus marschierten, welcher vor dem Berliner Dom auf uns wartete, besichtigten wir noch das Nikolaiviertel. Nachdem sich alle noch Proviant für die Heimfahrt organisiert hatten, brach die ganze Gruppe um zirka 12:00 Uhr in zwei Bussen auf Richtung Heimat. Nach einer anstrengenden, fast 9 Stunden langen Fahrt über Dresden und Prag, kamen wir fix und fertig wieder in Zwettl an.

Bericht: Schüler:innen der 6a

Alle Fotos von der Reise findet man unter diesem Link.