„Wow! Ein Wahnsinn! Das ist unfassbar!“ Das waren die ersten Gedanken, die Prof. Bruckner durch den Kopf gingen, als er das Ergebnis des Wettbewerbes zur 46. Chemieolympiade studierte. Beim zweiten Anblick kam ein weinendes Auge hinzu. Was war geschehen?
Prof. Bruckner leitet durchgehend seit 2011 die Unverbindliche Übung Chemie-Olympiade (kurz CHOL). Dabei trainiert er interessierte Schüler wöchentlich zwei Stunden am Nachmittag in der Analyse chemischer Stoffe, der Synthese einfacher chemischer Substanzen sowie in der rechnerischen bzw. analytischen Lösung komplexer chemischer Fragestellungen. Zwischendurch wird viel gelacht und auch diverse Show-Versuche wie das Feuerschlucken, das Herstellen von Sprengstoffen bzw. Kosmetika werden von den Schülern probiert.
Wie jedes Jahr hätte auch heuer wieder Ende April der Landeswettbewerb stattfinden sollen, an dem die besten 3 Schüler von jedem Gymnasium aus Niederösterreich teilnehmen dürfen. Coronabedingt wurde der Wettbewerb verständlicherweise abgesagt. Kurzfristig wurde jedoch entschieden, dass ein Online-Wettbewerb durchgeführt wird. Am 15. Mai von 14 bis 16 Uhr 45 saßen daher österreichweit 458 Schüler (von insgesamt 1800 im SJ 2019/20 für CHOL angemeldeten) vor ihren Rechnern und mussten 67 chemische Fragestellungen lösen.
Vom Gymnasium Zwettl nahmen 11 Schüler der 6. bis 8. Klassen teil. Damit waren wir nach dem BG Perchtoldsdorf und dem BG Purkersdorf Nummer 3 in Niederösterreich. Matthäus Reiner, Schüler der 8A, erreichte niederösterreichweit den sensationellen 5. Platz (unter 93 Teilnehmern aus NÖ). Das war das beste Ergebnis eines Zwettlers in den letzten 20 Jahren. Lediglich im vergangenen Jahrhundert schafften Schüler des Gymnasium Zwettls (betreut von Prof. Schmotz) mehrmals die Teilnahme am Bundeswettbewerb (die besten 4 Schüler aus NÖ). Damit sind wir beim weinenden Auge. Matthäus fehlten 0,25%, um sich für die nächste Runde, dem Bundeswettbewerb zu qualifizieren. In der erstmals durchgeführten Bundeswertung erreichte er den 32. Platz. Das Tragische an der Geschichte ist, dass Matthäus bereits im Vorjahr nur um einen Rang einen der begehrten Buchpreise verpasste. Dafür wurde er heuer mit einem €50,- Büchergutschein belohnt.
Die weiteren Schüler schlugen sich ebenfalls ausgezeichnet. Maximilian Bauer aus der 7B belegte den 14. Platz in Niederösterreich und konnte Katharina Wurz aus der 8A knapp auf Distanz halten (17. Platz). Beide bekamen einen Büchergutschein im Wert von €30,- bzw. €20,-.
Die mannschaftliche Stärke führte dazu, dass in einer inoffiziellen Schulwertung der besten 6 Teilnehmer jeder Schule das Zwettler Gymnasium den 2. Platz in Niederösterreich erreichte.
Jeder Teilnehmer ist ein Sieger, weil er wertvolle Erfahrung für diverse Aufnahms- (z.B. Medizin) oder Abschlussprüfungen (z.B. Matura) gesammelt hat. Außerdem werden die Schüler von Prof. Bruckner auf ein Eis eingeladen.
Zusammenfassend war der diesjährige NÖ Landeswettbewerb in CHOL ein voller Erfolg für das Zwettler Gymnasium: 3. meisten Teilnehmer, 2. beste Schule und bestes Einzelergebnis dieses Jahrtausends.
Übrigens auch nächstes Jahr gibt es wieder die Unverbindliche Übung Chemieolympiade. Interessierte sind herzlichst eingeladen.
DI Karl Bruckner